Über Jahre hat Milliardär Klaus-Michael Kühne den Hamburger SV durch Millionen-Investitionen finanziell über Wasser gehalten. Dass die Hanseaten inzwischen wieder im „Volkspark“ spielen, ist beispielsweise ihm zu verdanken. Doch ausgerechnet im Angesicht des ersten Abstiegs der Vereinsgeschichte geht der 81-Jährige von Bord. Er werde den Klub nicht weiter fördern, so Kühne im Gespräch mit der „Sport Bild“. Dieser Entschluss sei „nachhaltig und wird sich nicht kurzfristig ändern.“ Verantwortlich für seinen Ausstieg macht der bisherige Investor HSV-Präsident Bernd Hoffmann.
Kühne durfte seine Anteile nicht aufstocken
Kühne hält momentan 20,57 Prozent am HSV. Die Satzung des Klubs sieht vor, dass ein Investor nur 24,9 Prozent sein Eigen nennen darf. Der 81-Jährige wollte über diesen Wert hinausgehen und im Gegenzug noch einmal 10 bis 15 Millionen in den Verein pumpen. Eine Mitgliederversammlung hätte dafür eine Satzungsänderung zustimmen müssen. Hoffmann blockte das Treffen und erklärte die Sperrklausel von 24,9 Prozent zu einem „unumstößlichen Wert.“
Eigentlich sei man nahe an einer Lösung gewesen, erinnert sich Kühne. Man habe sogar schon Papiere entwickelt, schildert der Milliardär. Dann allerdings habe Hoffmann umgedacht. Der 81-Jährige ist davon überzeugt, dass der HSV-Präsident die Satzungsänderung eigentlich wolle, jedoch „panische Angst vor den Mitgliedern hat.“ Hoffmann fürchte, mutmaßt Kühne, dass er mit dem Antrag vor den Mitgliedern scheitern könnte. Schließlich sei derzeitige Präsident früher schon einmal abgewählt worden. Und „diese Enttäuschung steckt tief in Hoffmann“, ist Kühne überzeugt.
Für immer ist eine Kühne-Comeback als Investor nicht ausgeschlossen. Man solle niemals nie sagen, so der 81-Jährige. Derzeit sei die Sache aber „sehr festgefahren.“ Er könne von sich aus keine Schritte mehr machen, diese müssten von der anderen Seite kommen.